Selbständig Geld verdienen

Selbständig Geld verdienen: Gib jedem Euro eine Aufgabe!

Bist Du selbständig? Wenn Du ein eigenes Unternehmen hast, dann hast Du plötzlich ganz viele Aufgaben. Du bist fürs Marketing zuständig, damit Deine Kunden Dich finden. Du bist für die Produktentwicklung zuständig, damit Du Deinen Kunden etwas anbieten kannst. Du bist für den Vertrieb zuständig, damit Deine Kunden Deine Produkte auch kaufen. Nebenbei meisterst Du noch IT und Technik. Damit Du mit Deiner Arbeit am Ende des Tages auch Geld verdienen kannst, bist Du auch noch für die Buchhaltung und fürs Controlling zuständig.

Ich bin Stephanie und bei mir dreht sich alles um die digitale und automatisierte Buchhaltung und um die Steuerung des Cashflows in Deinem Unternehmen. Vielen herzlichen Dank, liebe Claudia, dass du meinem Thema „Jeder Euro hat eine Aufgabe“ heute eine Bühne gibst!

Was passiert eigentlich mit dem Geld, welches Du mit Deiner Arbeit verdienst? Es landet zunächst einmal auf Deinem Bankkonto. In vielen Unternehmen kennt das Geld nur eine Richtung, nachdem es im Unternehmen angekommen ist: den geraden Weg aus dem Unternehmen wieder heraus.

Auch Dein Geld hat verschiedenen Aufgaben

Vielleicht kennst Du das ja auch: Du hast gerade erst einen Zahlungseingang auf Deinem Bankkonto erhalten und schon ist das Geld wieder verschwunden. Offene Rechnungen, der megawichtige Onlinekurs, die nächste Steuerzahlung – irgendeinen Weg aus Deinem Unternehmen heraus findet Dein Geld immer.

Das liegt daran, dass Du Deinem Geld nur eine Aufgabe gibst: Nämlich Deine Rechnungen zu bezahlen!

Die meisten kennen aus der Schule oder der Ausbildung die Formel: Umsatz – Ausgaben = Kosten. Das Geld, das Du einnimmst hat die Aufgabe, Deine Ausgaben zu bezahlen und der Gewinn ist das, was übrigbleibt.

Aber genauso, wie Du mehrere Aufgaben in Deinem Unternehmen hast, so hat auch das Geld, das in Dein Unternehmen hineinkommt, mehrere Aufgaben zu erledigen.

Jeder Euro bekommt also, sobald er in Dein Unternehmen kommt, eine bestimmte Aufgabe von Dir zugeteilt. Damit er seine Aufgabe auch gut erfüllen kann, solltest Du für jede Aufgabe einen separaten Wirkungsraum einrichten. Das geht am einfachsten mit mehreren Bankkonten. Ich verwende dazu das Prinzip nach Profit First von Mike Michalowicz.

Aufgabe 1: Der Gewinn

Beginne mit einem separaten Bankkonto für den Gewinn.

Ein gewisser Anteil Deiner Einnahmen bekommt die Aufgabe, Gewinnreserven zu bilden. Diese Gewinnreserven bilden zum einen Dein Polster für Krisenzeiten bzw. Monate, in denen der Umsatz aus verschiedenen Gründen nicht so gut war oder überbrücken Zeiten, in denen Du weniger Umsatz machst, weil Du z.B. im Urlaub bist oder krank wirst.

Lege für Dich fest, wie hoch Deine Gewinnreserve sein soll. Meine Empfehlung: Lege Deine Gewinnreserve so gross an, dass Du 3 bis 6 Monate Deine Rechnungen und Dein Personal bezahlen kannst, auch wenn Du keinen Umsatz machst.

Zum anderen ermöglicht Dir die Gewinnreserve, Dich regelmässig mit einer Gewinnausschüttung für Deinen unternehmerischen Einsatz zu belohnen. Am Ende eines Quartals darfst Du Dir nämlich die Hälfte der angesparten Gewinnreserve als Gewinnausschüttung auszahlen und damit machen, was Du möchtest. Vielleicht wolltest Du ja schon lange mal wieder zum Friseur oder hast schon seit längerer Zeit ein besonderes Paar Schuhe im Blick! Hauptsache, Du tust Dir persönlich etwas Gutes damit! Diese Belohnung ist wichtig für unser Unternehmer-Mindset und motiviert uns somit regelmässig, weiter an unserem Business zu arbeiten.

Du schaust also immer zum Ende des Quartals auf Dein Gewinnkonto. 50% gehören Dir, die anderen 50% bleiben auf Deinem Gewinnkonto. Dieser Teil wächst dann Monat für Monat so lange weiter, bis die von Dir festgelegte Gewinnreserve erreicht ist.

Die Formel lautet also nun Umsatz – Gewinn = Kosten!

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Aufgabe 2: Dein Gehalt

Der berühmte Rest, der übrigbleibt. Wenn wir von unseren Einnahmen alle Rechnungen bezahlt haben und dann noch etwas übrigbleibt, dann zahlen wir uns ein Gehalt aus. So handhaben es viele Unternehmer. Sie bedienen alles um sich herum und vergessen dabei sich selbst.

Mal ehrlich: Würdest Du so mit einem Mitarbeiter umgehen? Würdest Du zu ihm sagen: „Es tut mir leid, diesen Monat kann ich Ihnen leider kein Gehalt bezahlen, weil es ist nichts vom Umsatz übriggeblieben?“ – wahrscheinlich nicht. So würdest Du nicht mit einem Mitarbeiter umgehen und so sollst Du auch nicht mit Dir selbst umgehen.

Du hast ein Unternehmen gegründet, damit es Dich und Deine Familie gut versorgen kann. Deshalb richte ein weiteres separates Bankkonto für Dein Gehalt ein. Ein gewisser Anteil Deiner Einnahmen bekommt dann die Aufgabe, Dein Gehalt zu sichern.

Wir haben nun die Aufgabe für die Gewinnrücklage und Dein Gehalt an einen Teil Deiner Einnahmen vergeben. Aber es gibt noch mehr Aufgaben für Dein Geld im Unternehmen.

Aufgabe 3: Deine Steuerrücklagen

Es gibt da ja auch noch das Geld, das auf Deinem Konto landet, aber eigentlich gar nicht Dir gehört. Nämlich der Teil Deiner Einnahmen, den Du in Form von Steuern irgendwann an das Finanzamt bezahlen musst. Du bist also nur der Verwalter dieses Geldes.

Und genau diese Aufgabe gibst Du an einen weiteren Teil Deiner Einnahmen ab. Dieser Teil bekommt die Aufgabe, Steuerrücklagen zu bilden und sie so lange zu verwalten, bis das Finanzamt sich meldet.

Richte also auch für diese Aufgabe ein separates Bankkonto ein und stelle sicher, dass Du es nicht ständig im Blick hast. Am besten ist, Du siehst dieses Bankkonto gar nicht, wenn Du Dich in Dein Geschäftskonto oder Dein Privatkonto einloggst. Dann ist die Versuchung nicht ganz so gross, sich vielleicht für den nächsten Onlinekurs etwas beim den Steuerrücklagen „auszuleihen“.

Wenn das Finanzamt sich dann meldet und die Steuerzahlung fällig wird, kannst Du ganz entspannt auf Deine Steuerrücklagen zurückgreifen.

Aufgabe 4: Deine Ausgaben

Nun kommen wir zu dem Teil, für den wirklich der Rest übrigbleibt: Deine Ausgaben.

Du hast dem Geld, welches in Dein Unternehmen kommt, nun folgende Aufgaben gegeben: Gewinnrücklagen bilden, Gehalt sichern und Steuerrücklagen bilden. Der Rest, der jetzt noch übrigbleibt, bekommt die Aufgabe, Deine Rechnungen zu bezahlen.

Optimiere Deine Kostenstrukturen so, dass Du mit dem restlichen Geld gut auskommst. Passe Prozesse an und überarbeite Deine Preise, um Deine Kosten zu senken und Deinen Umsatz zu erhöhen, ohne neue Kosten zu generieren.

Fazit, wie Du jedem Euro eine Aufgabe gibst:

Jeder Euro, der in Dein Unternehmen kommt und keine Aufgabe bekommt, der sucht sich den kürzesten Weg wieder hinaus, indem er zur Ausgabe wird. Gib also jedem Euro eine bestimmte Aufgabe, sobald er auf Deinem Bankkonto ankommt. Verteile zuerst die Aufgabe der Gewinnrücklage und Deines Gehalts, danach die Aufgabe der Steuerrücklage und wer dann noch nicht zu tun hat, der darf sich um die Ausgaben kümmern.

Nur wer weiss, was er zu tun hat, kann einen guten Job machen. Das gilt auch für Euros!

Wenn Du mehr zum Thema „Welche Aufgaben hat das Geld in meinem Unternehmen“ wissen möchtest, dann schau Dir hier mein Experten-Live in Claudias Facebook-Gruppe an und stell mir Deine Fragen in die Kommentare.

Die Autorin

Stephanie Keller ist die Technikfee der Zahlenwelt. In ihrem Newsletter gibt sie regelmässig Tipps zu Tools und Workflows für Dein Finanzmanagement im Business. Ihr Ziel ist, dass niemand mehr grosse Zeitfenster für die Buchhaltung einplanen muss und seine Finanzen im Business langfristig im Griff behält.
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Stephanie Keller Geld verdienen und verwalten

*Affiliatelink für Claudia

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Letzte Aktualisierung am 19. August 2023

  • David Goebel sagt:

    „Profit First“ kenne und nutze ich seit Jahren. Aber dieser Artikel macht das Geld so schön menschlich.

    Aber heute gebe ich meinen Euros Aufgaben.
    Danke für die mindsetting Idee.

  • masterbox24 sagt:

    Die Idee, jedem verdienten Euro eine bestimmte Aufgabe zuzuweisen, verleiht dem Budgeting einen sinnvollen Ansatz. Deine praktischen Tipps und deine offene Art, über finanzielle Themen zu sprechen, machen den Artikel besonders zugänglich.

    Vielen Dank für diese erhellende Ressource. Ich freue mich darauf, mehr von deinen fundierten Einblicken zu Finanzen und Selbstständigkeit zu erfahren!

    Herzliche Grüße,
    Daniela

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